Nicht nur eine Männerwelt – der Wandel im Maschinensektor

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Maschinenbau, Industrie, Bauwesen und Werkstätten: Das sind Bereiche, die typischerweise mit Männern in Verbindung gebracht werden – zumindest nach der vorherrschenden Meinung in der Gesellschaft. Denn Frauen sind angeblich nicht an Technik und Maschinen interessiert. Diese Sichtweise ist jedoch überholt, wie vier Frauen in Schlüsselpositionen beim Industrieauktionshaus Surplex bestätigen.

Die Industrie und der Maschinenbau, die lange Zeit als männerdominierte Bereiche galten, stehen an der Schwelle zu bedeutenden Veränderungen. Die jahrzehntelang durch traditionelle Geschlechterrollen und -verteilungen geprägten starren Grenzen, die Frauen den Zugang zu technischen Berufen und Führungspositionen erschweren, werden zunehmend aufgebrochen. Die Statistiken zeichnen ein ermutigendes Bild: Der Anteil der Frauen in diesen Bereichen wächst. Diese Entwicklung, die am Internationalen Frauentag am 08. März besonders hervorgehoben wird, unterstreicht die wachsende Anerkennung der Bedeutung von Vielfalt am Arbeitsplatz. Dennoch gibt es immer noch viele Herausforderungen, mit denen Frauen häufig konfrontiert sind.


Frauen im technischen Sektor durchbrechen traditionelle Grenzen. Sie sind keine Seltenheit mehr, aber immer noch unterrepräsentiert. (© WOSUNA / Shutterstock.com).


Neue Perspektiven: Frauen in technischen Berufen
Surplex, ein Industrieauktionshaus für gebrauchte Maschinen aus der Metall-, Holz- und Baubranche, ist ebenfalls ein typisch männlich dominiertes Unternehmen. Das spiegelt sich nicht nur in der Branche, sondern auch in den Berufen wider: Die Projekt- und Verkaufsleiter von Surplex, oft mit technischer Ausbildung, sind für die Beschaffung von Maschinen und die Durchführung einzelner Auktionen zuständig und damit direkte Ansprechpartner für die überwiegend männlichen Anbieter. So ist es nicht verwunderlich, dass zwei Drittel der Surplex-Mitarbeiter männlich sind.

Karin Schneider, Leiterin der Personalabteilung bei Surplex, sieht jedoch eine positive Veränderung des Frauenanteils bei Surplex. Ein großes Problem ist jedoch die Erfahrung der Bewerber. „Der Trend, dass mehr Frauen in ‚typische Männerberufe‘ gehen, ist noch relativ neu, so dass die Erfahrung der meisten Bewerberinnen für höhere Positionen leider oft nicht ausreicht.“

Das Führungsteam von Surplex besteht aus drei Personen, von denen eine eine Frau ist: Ghislaine Duijmelings. „Es ist erwiesen, dass vielfältige Teams zu besseren Ergebnissen führen. Deshalb ist es wichtig, bewusst in diese Richtung zu steuern. Was die interne Mobilität von Arbeitskräften betrifft, so wollen wir Frauen direkt auf neue Möglichkeiten ansprechen. Schneider fügt hinzu: „Für uns ist das Geschlecht weniger wichtig als die Qualifikation einer Person. Solche Attribute sollten in einer modernen Gesellschaft eigentlich irrelevant sein.“ Warum gibt es trotz des geeigneten Arbeitsumfelds immer noch weniger Frauen in dieser Branche?

Herausforderungen überwinden, Selbstzweifel abbauen
„Ich denke, es liegt an kulturellen Aspekten wie stereotypen Geschlechterbildern, der Art und Weise, wie die Ausbildung strukturiert ist, und es gibt weniger weibliche Vorbilder in diesen Sektoren. Auch das Bild dieser Sektoren als Männerwelt kann Frauen abschrecken“, sagt Duijmelings und schließt sich damit Schneiders Argument an: Wie modern ist unsere Gesellschaft heute?

Dass es nur wenige Frauen in dieser Branche gibt, liegt nicht daran, dass sie von Männern ausgegrenzt werden, wie Nancy Castañeda, Projektleiterin bei Surplex in Spanien, und Kristina Voosholz, Akquisition und Einkauf, aus eigener Erfahrung wissen. „Natürlich gab es hin und wieder die Bemerkung ‚Kennst du dich überhaupt mit Maschinen aus?‘, aber da muss man schon drüber stehen und den Gesprächspartner charmant vom Gegenteil überzeugen“, sagt Voosholz über ihre Erfahrungen im Gebrauchtmaschinenhandel. Ihr langjähriges Fachwissen hat ihr genug Selbstvertrauen gegeben, um skeptischen Geschäftspartnern zu begegnen. Das sieht auch Nancy Castañeda so: „Manchmal hatte ich das Gefühl, nicht am richtigen Platz zu sein, weil ich von Männern umgeben war, aber ich war zuversichtlich, dass meine Arbeit gut genug war und ich glaubte an mich.“ Skeptiker wurden schnell überzeugt, und heute hat sie viele sehr gute Beziehungen zu ihren Geschäftspartnern. Beide Frauen haben während ihrer Zeit bei Surplex keine Ablehnung erfahren.

Beruf und Familie unter einen Hut bringen: eine Managementaufgabe
Die Kombination von Familie und ihrer Rolle als Geschäftsführerin ist nicht immer einfach, aber für Duijmelings ist das kein Hindernis. „Es ist wichtig, flexibel zu sein. Ich mache mir keinen Stress, wenn unvorhergesehene Umstände eintreten. Verantwortung zu übernehmen bedeutet auch, Prioritäten zu setzen“. Und auch wenn ihre Kinder immer an erster Stelle stehen werden, ist es ihr wichtig, zu zeigen, dass es wichtig ist, unabhängig zu sein und sich selbst zu verwirklichen.

Castañeda teilt ähnliche Herausforderungen zwischen Karriere und Familie. Als Mutter empfindet sie die Zeit ohne Familie als die größte Herausforderung, eine Erfahrung, die sie mit ihren männlichen Kollegen teilt. „Aber die Wahrheit ist, dass ich die Unterstützung meines Mannes habe“.

Flexibilität ist also der Schlüssel für Mütter – nicht nur in technischen Berufen. Surplex bemüht sich als Arbeitgeber aktiv darum, ein Umfeld zu schaffen, in dem alle Mitarbeiter Familie und Beruf vereinbaren können. Sei es durch flexible Arbeitszeiten, Teilzeitangebote, Workation (Work & Location, d.h. Arbeiten in einem anderen Land als gewohnt) oder Home Office.

Diversität als Schlüssel zum Erfolg
Frauen bringen eine neue Perspektive auf den Markt. Studien zeigen, dass Teams mit einer Mischung aus verschiedenen Kulturen, Geschlechtern und Altersgruppen am erfolgreichsten sind. Es klingt wie ein Klischee: Gerade eine ausgewogene Geschlechterverteilung führt zu besseren Entscheidungen, weil sie die extreme Risikobereitschaft von Männern und die übermäßige Vorsicht von Frauen ausgleicht. Das Wichtigste ist also, Frauen zu ermutigen, sich in technische Bereiche zu wagen.

Für alle Frauen, die überlegen, ob sie für den Maschinenmarkt geeignet sind oder sich für eine andere Karriere entscheiden sollten, hat Ghislaine Duijmelings einen Tipp: „Mein Rat an andere Frauen: Ihr seid genau richtig, so wie ihr seid. Nehmen Sie einfach Ihre Position als Frau ein! Lasst euch nicht von dem einschüchtern, was ihr nicht wisst.“

Über Surplex
Surplex ist eines der führenden Industrieauktionshäuser in Europa und handelt weltweit mit gebrauchten Maschinen und Betriebseinrichtungen. Die 18-sprachige Auktionsplattform Surplex.com wird jedes Jahr rund 50 Millionen Mal besucht. In über 800 Online-Auktionen werden pro Jahr mehr als 55.000 Industrieprodukte versteigert. Das Unternehmen hat seinen Sitz in Düsseldorf und unterhält Niederlassungen in 16 europäischen Ländern. Über 220 Mitarbeiter aus 20 verschiedenen Nationen erwirtschaften einen Jahresumsatz von mehr als 100 Millionen Euro.

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